Unsere Ausrüstung
Einige altertümliche Handbüchsen gab es schon vor dem Bestehen der Bruder- schaft. Diese sechs Handbüchsen, drei leichte und drei schwere, waren bereits im Frühjahr 1952 für die Landsknechtsgruppe im Festzug der „Concordia“ nach mittelalterlichen Vorbildern durch die Lehrlingswerkstatt der Continental Gummi- werke AG gefertigt worden. Im gleichen Frühjahr hatte Wilhelm Hellwig die große Kanone herrichten lassen. Das alte Kanonenrohr stammt aus der Wasserburg Nordenbeck, wo noch weitere drei Kanonenrohre dieser Art vorhanden sind. Es wurde vom Lehrer Otto Nord für das Städtische Heimatmuseum erworben. Nun mussten eine Lafette und eine Protze angefertigt werden. Das Sägewerk Reuter stiftete zwei Eichenbohlen, Stellmacher Heinrich Saure fertigte die Lafette an und stiftete dazu die Räder. Schmiedemeister Heinz Weinreich (Ascher) stellte die kunstvollen Beschläge her. Stellmachermeister Louis Schmalz fertigte die Protze an und Malermeister Karl Birkenhauer übernahm den Anstrich. Das Rohr wurde durch Schlossermeister Reinhard Schneider hergerichtet. Die Kanone wurde dann erst- malig beim Wartefest 1952 im Festzug mitgeführt. Lunte, Ladelöffel, Rohrwischer und anderes Zubehör fertigte Kurt Zellmann an. Beim Neujahrsschießen stellte sich bald heraus, dass man unbedingt zwölf „Böller“ brauchte. Unsere Waffenbrüder Hans Wilke und Horst Hehr sorgten dann recht bald für die fehlenden Hand- büchsen. Drechslermeister Werner Schmalz stellte die Schäfte her. Die ersten Handbüchsen wurden von den Schreinermeistern Wilhelm Heckmann und Friedrich Schmalz geschäftet. Zum Böllern wurde später noch ein Gestell für drei Büchsen von Schreinermeister Martin Freund gefertigt. Das Holz dazu stiftete sein Bruder, der Zimmermeister Karl Freund, die Beschläge stammen von Schmiedemeister Heinrich Weinreich (Marktplatz). Soviel über unsere Bewaffnung.
Nun zu der übrigen Ausrüstung. Schon 1952 trug man eine Art Tracht, bestehend aus bunten Hauben mit kurzen Schulterumhängen (Gugelhauben) und dem blauen oder braunen Bauernkittel mit Gürtel. Erst 1954 wurden dann gemeinsam die kleidsamen braunen Anoraks angeschafft. Ein Stoffabzeichen auf dem linken Ärmel kennzeichnete die Waffenbrüder. Die Berittenen trugen statt der Haube geliehene Baretts. Bereits 1953 wurde die Standarte im Handarbeitsunterricht der West- wallschule unter Anleitung von Frau Edith Giessing geschaffen. Am Barbaratag 1976 erhielten wir von unserem Freund und ehemaligen Schützenkönig Ernst Grosche ein neues, kunstvoll hergestelltes Tischbanner. Jedoch wird auch das alte Tischbanner, das von Waffenschwester Erni Larouette gefertigt wurde, in Ehren gehalten. Standarte und Tischbanner wurden bei unserem Fähnrich Heinz Bock aufbewahrt und von seiner Schwester Hilde Bock sorgsam gepflegt. Bei der Er- satzbeschaffung von unseren Trachtenstücken hat sie sich als Tuchmeisterin große Verdienste erworben. Das Trinkhorn stammt aus dem Nachlass einer ehe- maligen Pennäler-Korporation in Korbach. Zum Freischießen 1961 schafften sich die Mitglieder der Bruderschaft, besonders für die Königsbälle, grüne Waffenröcke mit roten Kragenumrandungen an. Auf dem linken Ärmel wird ein kupferner Schild mit dem Abzeichen der Bruderschaft getragen. Stephan Weiß hat hierfür die Stanze in gelungener Graveurarbeit geschaffen. Zum Freischießen 1974 wurden die „Heujäckchen“ von den neuen Gala-Uniformen abgelöst, die sich alle Waffenbrüder mit nicht geringem finanziellen Aufwand anschafften. Die Kupferschilder werden heute von unserem ehemaligen Hauptmann Horst Müller gefertigt.
Hauptbestandteil unserer Ausrüstung ist aber unsere „Bewaffnung“. Die neue Kanone wurde 1986 durch unsere befreundeten Kanoniere in der Olsberger Hütte gegossen. Sie ist ein getreues Abbild der alten Kanone aus der Nordenbecker Wasserburg, die jetzt nicht mehr mühsam aus und wieder in das Heimatmuseum gebracht werden muss. Die 12 alten Böller wurden durch 12 neue Böller ersetzt und sollen uns nun im neuen Jahrtausend den gleichen Dienst erweisen wie die Alten. Sie wurden von unserem Waffenbruder Norbert Degowski gefertigt.
Die alte Fahne aus der Gründerzeit wurde 1992 durch eine neue Fahne ersetzt, die auf Initiative unseres Hauptmanns Egon Eirund angeschafft wurde.
An dieser Stelle sein noch einmal allen Spendern und Gönnern gedankt, ohne deren Hilfe es nicht möglich gewesen wäre, diese Teile zu beschaffen. Als Kampfanzug dient nun seit 1995 ein aus braunem Grobleinen gefertigter Kittel. Dieser hat seinen Einsatz sowohl bei Sonnenschein als auch bei Regen und Hagel bestanden. So ist nach und nach die Ausrüstung und Ausstattung unserer Bruderschaft und Geschützgruppe immer mehr vervollkommnet worden.